Ein Monat
26. August 2019
Vor einem Monat bin ich nach Amerika geflogen und ich muss sagen, dass es sich echt immernoch überhaupt nicht wie ein Monat anfühlt. Die Zeit ist echt verflogen, was mir ehrlich gesagt Bedenken macht, dass das ganze Jahr super schnell verfliegen wird. Jeder Tag vergeht so fix, dass ich zwar erschöpft bin und ready frei zu haben, aber mich auch wundere wo die letzten 8 Stunden mit den Kids hin sind. Ich habe schon so viel erlebt und trotzdem das Gefühl noch nicht mal annähernd alles zu schaffen was ich vorhabe. Abgesehen davon das man echt viel in einem Monat zunehmen kann. Ich mein, ich bin immernoch fit - bin schließlich jeden Tag mit zwei Kindern unterwegs die einen auf Trapp halten - aber Amerika ist echt crazy! Aber naja, viele der Menschen ticken hier einfach anders und das ist auch vollkommen okay, dafür bin ich ja schließlich hier. Ich glaube, ich muss einfach nur noch meinen eigenen Platz hier finden.
Ich fühle mich auch immernoch super wohl in der Familie und wir können echt über alles reden, was so entspannt ist. Auch wenn ich schon einige kleine Mental Breakdowns hatte, weiß ich, dass ich hier sicher bin und die Familie mich so unperfekt nimmt wie ich bin und in der nächsten Zeit möchte ich das auch noch mehr versuchen. Denn ehrlich gesagt, ist die "Flitterwochenphase" jetzt langsam vorbei. Nicht das ich es hier nicht mehr liebe. Es ist nur so, dass ich jetzt immer mehr merke das das hier die Realität ist und auch wenn sie mein bester Match waren keine Familie perfekt ist. Denn in der ganzen Matching Phase sucht man eben nach der "perfekten" Familie für einen und auch wenn diese Familie genau richtig war/ist, ist halt keine Familie "perfekt" und sollte sie auch nicht sein. Und hier auf den Boden der Tatsachen, habe ich einen tollen Catch mit meiner Host Family gemacht.
Wenn ich von einem Mental Breakdown spreche, versteht mich bitte nicht falsch. Es ist immernoch so, dass ich weiß das ich hier richtig bin und das ich weiß das ich das machen sollte. Und es ist auch nicht so das ich über eine längere Zeit verzweifelt bin. Auf gar keinen Fall! Nur manchmal in den komischsten Momenten schlägt es einen wie einen Blitz, dass man plötzlich nicht mehr bei dieser einen Person oder bei diesen Personen ist, das man nicht mehr an diesem Ort ist und das man da wahrscheinlich auch so schnell nicht mehr sein wird. Und dann fängt man aus dem nichts an zu weinen. Bei mir ist das dann auch oft genauso schnell vorbei wie es kommt. Aber es kommt. Nie bei den Kids! Und das wird es wahrscheinlich auch nicht, weil man da immer busy ist, aber auch da. Wenn ich manchmal nicht mehr weiß was ich machen soll, weil irgendwie beide weinen oder keine Ahnung. Dann denk ich mir so: Ich bin doch auch grade erst 18, was mach ich hier? Und manchmal weiß ich echt nicht, was der nächste weise Schritt wäre, auch wenn ich viel Babysitting Erfahrung habe, ist das einfach was anderes. Aber ehrlich gesagt: Ich glaube da geht es Eltern oft nicht anders. Learning by doing kann ich da nur sagen.
Also. Dieser Monat ging wahnsinnig schnell rum und auch wenn mir das Angst macht, dass das ganze Jahr super schnell rumgehen wird, freue ich mich auf alles was kommt. Und mein nächstes Ziel bzw. mein Jahresziel könnte man fast sagen ist viel mehr im Moment zu leben als jemals zuvor! Und wie könnte man das besser lernen als mit Kindern ?