Türen
03. Dezember 2019
This is the part when I break free.
Ich öffne meine Augen. Langsam, langsam sehe ich ein weißes, grelles Licht und kämpfe damit meine Augen aufzukriegen. Als ich es endlich schaffe, merke ich, dass ich nichts sehe. Alles ist weiß. Ich fange an zu laufen. Etwas schmerzt in meinem Bein, aber ich kann nicht sehen woher der Schmerz kommt. Also laufe ich weiter. Niemand. Niemand ist da. Ich fange an zu rufen. Ich fange an zu schreien - kann mich denn niemand hören? Ist denn niemand da? Bis ich merke, dass aus meinem Mund keine Geräusche kommen. Ich renne, doch egal wohin ich komme, alles was ich sehe, sind kahle Wände. Ich laufe, laufe, laufe bis ich schließlich etwas sehe. Nur eine ganz kleinen Spalt. Ein anderes Licht. Ich gehe darauf zu bis ich erkenne was es ist; eine Tür. Lass mich in! Lass mich rein!
Ich komme in den nächsten Raum. Ein Raum voller Türen. Türen, Türen, Türen wohin man nur schaut. Ich kann mich nicht entscheiden wohin ich gehen soll. Jede Tür sagt was anderes, jede Tür flüstert mir ein anderes Versprechen zu; Komm hierher, bei mir gibt es alles was du begehrst. Nein, komm zu mir ich zeige dir was du wirklich willst. Alle flüstern mir zu. Jeder Türspalt sieht vielversprechend aus. Es fängt sich an zu drehen. Es dreht sich, dreht sich und dreht sich bis ich sinke. Ich sinke zu Boden. Ich halte mir beide Ohren zu und will nur schreien doch nichts kommt aus mir raus. Es dreht sich und dreht sich bis mir letztlich schwarz vor Augen wird.
Seit Wochen befinde ich mich bildlich gesprochen in diesem Raum. Das Leben bietet so viele Möglichkeiten. Viel zu viele Möglichkeiten. Wie kann man sich nur jemals entscheiden welche Tür man öffnen möchte, welche man betreten möchte. Und was wenn dahinter weitere Türen sind? Wie machen Menschen das? Wie haben das unsere Eltern, Großeltern, alle andere bloß gemacht? Wie wird uns nicht schwarz vor Augen? Wie verlieren wir nicht den Verstand? Wie bleiben wir?